Einige Frauen haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko

Bei den meisten Krebsarten – und darunter zählt auch Brustkrebs – ist die Ursache für eine Erkrankung bis heute nicht bekannt. Dennoch gibt es einige Faktoren, die zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko beitragen können.
Krebs entsteht, wenn normale Zellen plötzlich entarten, weil sich ihr Erbgut verändert hat. Diese Zellen beginnen nun, sich unkontrolliert zu vermehren, und es findet kein regelmäßiges Wachstum mehr statt. Die Wissenschaft forscht seit Jahren intensiv daran, die Faktoren herauszufinden, die für die Veränderung des Erbgutes der Zellen verantwortlich sind und damit zum erhöhten Brustkrebsrisiko beitragen. Einige der Faktoren wurden bereits identifiziert.

So führen Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum zu einem Anstieg des Brustkrebsrisikos. Frauen, die täglich 25 g Alkohol (in 0,3 l Wein enthalten) zu sich nehmen, erhöhen ihr Brustkrebsrisiko um 31 Prozent. Auch bei übergewichtigen Frauen – vor allem nach den Wechseljahren – besteht ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Daher kann man allein mit einem gesunden Lebensstil das Brustkrebsrisiko für sich erheblich senken.

 

Hormonschwankungen lassen Brustkrebsrisiko ansteigen

Es hat sich gezeigt, dass Hormonschwankungen das Brustkrebsrisiko ansteigen lassen. So haben Frauen, die früh ihre erste Monatsblutung bekommen haben (vor dem 12. Lebensjahr) oder spät in die Wechseljahre kommen (nach dem 55. Lebensjahr), durch die hormonellen Schwankungen ein höheres Brustkrebsrisiko. Auch bei Frauen, die mit einer Hormontherapie den Wechseljahrbeschwerden entgegenwirken wollen, erhöht sich das Brustkrebsrisiko, wenn die Hormontherapie länger als fünf Jahre dauert. Wird die Therapie abgesetzt, sinkt das Risiko innerhalb weniger Jahre wieder auf die Normalwerte. Die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron können also durchaus zu einem höheren Brustkrebsrisiko führen.

 

Vererbung spielt beim Brustkrebsrisiko nur eine geringe Rolle

Das Brustkrebsrisiko kann in einigen Fällen auch durch erblich bedingte Genveränderungen erhöht sein. Allerdings kann man nur bei etwa fünf von 100 erkrankten Frauen von einem erblich bedingten Brustkrebs sprechen. Das Brustkrebsrisiko steigt vor allem bei den Frauen, deren Schwester oder Mutter ebenfalls an Brustkrebs erkrankt sind.

Besonders zwei Gene tragen zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko bei: die Tumorgene BRCA-1 und BRCA-2 (BRCA steht hier für das englische Wort für Brustkrebs: breast cancer). Haben Frauen eines dieser Tumorgene, steigt bei ihnen das Brustkrebsrisiko um 50-85Prozent. Männer, die diese Genveränderungen (Mutationen) tragen, haben ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs oder Prostatakrebs zu erkranken.Gibt es in der Familie mehrere Frauen, die bereits an Brustkrebs erkrankt sind, kann es sinnvoll sein, einen Gentest durchführen zu lassen. Er zeigt auf, ob das Brustkrebsrisiko durch die eventuell vorhandenen Tumorgene BRCA-1 und BRCA-2 erhöht ist. Diese Frauen sollten dann regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen.